Die Lage
Bei der Auswahl der Lage für ein eigenes Grundstück mit Haus gibt es auch auf den Philippinen viele Möglichkeiten. Je nach Geldbeutel und Vorlieben kann man Meerblick, Strandnähe oder direkte Uferlage finden. Oder ein Grundstück irgendwo im Hinterland ohne Meerblick oder Meerzugang. Wir raten dringend, vorher genau die Örtlichkeiten anzusehen! Oft werden Grundstücke in “Strandnähe” angeboten, die weit von jeglicher Beach entfernt sind. Oder bei denen das Meer überhaupt nicht zu sehen ist oder der Strand nur mit langen Fußwegen erreicht wird.
Ausserdem gilt es zu klären, ob man sein künftiges Haus mit dem Auto erreichen kann, was unbedingt empfehlenswert ist. Wie überall auf der Welt, sollte das Zufahrtsrecht zum Grundstück vorher genau geklärt und im Kaufvertrag, bzw. Leasingvertrag gesichert sein! Ausserdem sollte vor dem Kauf geklärt werden: Wasseranschluss? Stromanschluss? Internet?
Ganz wichtig: Bleibt der tolle Meerblick erhalten, oder könnte es sein dass dieser noch verbaut oder eingeschränkt werden kann? Oder dass jeglicher Meerblick durch weiter unten gelegene Baumkronen bald nur noch erahnt werden kann? Und wie ist es mit dem Strassenlärm? Laute Motorräder oder LKW*s? Abgase? Feinstaub?
Die Grundstückspreise im Raum Alcoy-Dalaguete haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. So ist heute z.B. für ein schönes, erschlossenes Ufer-Baugrundstück mit ca. 1000 qm rd. € 120.000,-- zu bezahlen, für ein gleichgroßes Meerblick-Grundstück in Höhenlage ca. € 35.000,-- und für ein kleines Wiesengrundstück irgendwo im Hinterland ca. € 10.000,--
Kosten für den Hausbau: Selbst wenn man nur ein kleineres Haus mit ca. 100 qm Wohnfläche ohne Pool bauen lassen will, wird man incl. Anschlüsse und Außenarbeiten mit etwa € 120.000,-- bis 150.000,-- rechnen müssen. (Weitere Hinweise siehe unser fact sheet „Bau und Qualität“)
Mit anderen Worten: Ein neues, gut erbautes, kleines Haus auf einem Grund im Hinterland ohne jeden Blick oder Meerzugang kostet rund € 130.000 bis 150.000,--, ein vergleichbares Haus in Höhenlage mit Meerblick kostet etwa € 150.000,-- bis 180.000,-- und das erträumte House and Lot mit Pool direkt am Wasser ist nicht unter € 300.000,-- zu haben.
Nachdem es zur Zeit Ausländern immer noch nicht erlaubt ist, Eigentümer von Grund und Boden zu sein, werden deshalb sog. Leasing-Verträge (= jahrzehntelange Mietverträge) für ein Grundstück mit oder ohne Haus abgeschlossen.
Auf den Philippinen ist der Immobilienkauf mit Leasingvertrag in etwa vergleichbar mit dem deutschen Erbbaurecht, bzw. der Erbpacht. Es wird ein sehr langfristiger Leasing-Vertrag abgeschlossen, dessen Gesamtmiete für die vereinbarte Laufzeit plus ggfs. der Kaufpreis für das Haus bei Vertragsschluss bezahlt wird. In Deutschland gibt es Laufzeiten zwischen 50 und 99 Jahren, auf den Philippinen ist die Laufzeit für ausländische Privatpersonen auf 2 x 25 Jahre festgelegt. Verlängerungen sind durch Abschluss eines neuen Leasingvertrags mit den gleichen Konditionen ohne Mehrkosten jederzeit möglich. Der Leasingnehmer (Erbbauberechtigte) erhält ausserdem für die entsprechende Wohnung eine Registrierung in der örtlichen Eintragungsbehörde (sog. Tax Declaration).
Aber Vorsicht! Leider gibt es unter den Anbietern auch schwarze Schafe, die Grundstücke mit ungeklärten Rechtsverhältnissen verleasen, billigst erstellte Häuser bauen und letztlich undurchsichtige Leasingverträge abschliessen.
- Wer ist der eingetragene Eigentümer des Grundstücks?
- Wie sieht der Grundstücksplan aus, d.h. ist das Grundstück von einem Geodetic Engineer vermessen und mit Grenzsteinen (Monuments) markiert?
- Was ist in der DENR für dieses Grundstück bereits registriert?
- Gibt es eine aktuelle RTC Clearance und die Barangay Certificate? (Etwa vergleichbar mit einer Bestätigung des zuständigen Amtsgerichts/Barangay Captains, dass für das angefragte Grundstück kein Anspruch oder sonstige Einträge im Gericht existieren und auch kein Verfahren oder Nachbarstreit anhängig ist.)
- Gibt es farmer
beneficiaries, claimings, Wege- oder sonstige Nutzungsrechte Dritter, mortgages, usufruct oder sonstige Belastungen?
Erst wenn auch der Notar (am besten selbst einen aussuchen!) "grünes Licht" gibt, kann man einen Leasingvertrag über die genau definierte Immobilie und das Grundstück mit dem Philippinischen Eigentümer abschliessen und eintragen lassen.
Übrigens:
Leider tummeln sich im Internet auch sog. Rechtsanwälte, die mit Horrorerzählungen praktisch von jedem Immobilienkauf auf den Philippinen abraten. In einem Fall wird von Hong Kong aus eine Art 'Rechtsberatung' angeboten ohne dafür irgendein Zertifakt oder die phil. Anwaltszulassung zu haben. Der Hintergrund: Man empfiehlt den Kaufinteressenten stattdessen eine Art von "Offshore Beteiligungen"!
Das Kataster-
bzw. Grundbuchwesen auf den Philippinen ist nicht mit den Deutschen, Österreichischen oder Schweizer Gegebenheiten zu vergleichen. Und es gibt leider auch "schwarze Schafe", die die
Unerfahrenheit neuer Auswanderer ausnutzen.
Deshalb unser Tipp:
Absolute Sicherheit, dass der Anbieter auch tatsächlich der Eigentümer des angebotenen Grundstücks ist, bietet nur ein sog. "Clean Title".
Das ist die staatliche Garantie-Urkunde, dass die Liegenschaft im beschriebenen Umfang ausschliesslich der/den in der Urkunde genannten Eigentümer(n) ohne jedwede Belastungen oder Zweifel gehört!
Solch einen
Titel haben aber ausserhalb der Metropolen
Manila und Cebu City, nur wenige Immobilien-Anbieter, so auch im Raum Alcoy-Dalaguete. Auch schon deswegen, weil der Title nur mit einem langwierigen und teurem Verfahren zu bekommen
ist.
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